Professionalisierung im Sport von Menschen mit Behinderungen

BehindertensportMit der zunehmenden Professionalisierung im Sport von Menschen mit Behinderungen hat sich am Mittwochnachmittag der Sportausschuss in einer öffentlichen Sitzung befasst. Im Mittelpunkt der Beratung stand der Bericht des Deutschen Behindertensportverbandes zu den 13. Paralympischen Spielen von Peking 2008. Karl Quade, Chef de Mission in Peking und seit 1996 Leiter der deutschen Paralympic-Mannschaften, stellte im Ergebnis eine enorme Steigerung der Zahl der Teilnehmer (4.011) und Nationen (146) sowie eine Reduzierung der Sportarten (20) fest.

Spaß im Sport für alle Menschen

Damit verbunden seien eine deutlich höhere Leistungsdichte und ein zunehmender Leistungsdruck. Bezogen auf deutsche Teilnehmer konnte Quade einen 11. Platz im Medaillenspiegel bzw. einen 7. Platz in der Gesamtwertung vermelden. Im Vergleich zu den Vorjahren konstatierte Quade einen Rückgang der Medaillen und Platzierungen. Die Gründe seien vielfältig: Zu geringe Trainingsumfänge, zu wenige Lehrgangsmaßnahmen, zu wenige Absprachen zwischen Heim- und Cheftrainer, fehlende psychologische Betreuung und die „zunehmende Professionalisierung“ des Behindertensports in anderen Ländern der Welt nannte er als Beispiele.

Zur Frage, wie es mit dem Spitzensport von Menschen mit Behinderungen in Deutschland in Zukunft weitergehen soll, erkundigte sich die FDP-Fraktion nach der Professionalisierung. Die SPD ergänzte, man müsse überlegen, wie man zukünftig mit der Weltspitze mithalten wolle. Bisher seien deutsche Leistungssportler mit Behinderungen Amateure, hier gebe es vollkommen andere Ausgangsbedingungen. Es sei deshalb wichtig, „offen und schonungslos“ mögliche Defizite anzusprechen, betonte auch die Unionsfraktion. Die Linksfraktion wies darauf hin, stärker behinderte und nichtbehinderte Menschen gemeinsam zu fördern, um etwa Talente in der Schule oder in Sportvereinen frühzeitig zu entdecken. Außerdem sprachen sich die Linken für eine Gleichstellung im Prämiensystem aus. Mit Blick auf die zunehmende Professionalisierung betonten auch die Grünen die Bedeutung von Beratung und Förderung, etwa durch die Deutsche Sporthilfe. Außerdem müsse überlegt werden, ob der öffentliche Dienst als Arbeitgeber verstärkt in die Pflicht genommen werden sollte, etwa vergleichbar mit den Förderungen von Sportlern in Bundeswehr und Bundespolizei. Diese „duale Karriereplanung“, also die Vereinbarkeit von Beruf und Sport, sei zentral, sagte auch Karl Hermann Haack, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes in der Sitzung.

Insgesamt, das betonten alle Fraktionen übereinstimmend, seien die Spiele „einzigartig“, „perfekt“ und „beeindruckend“ gewesen. Die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Karin Evers-Meyer, begrüßte vor allem das deutlich gestiegene Medieninteresse: „Menschen mit Behinderungen werden als Leistungsträger dargestellt“, die sportliche Leistung stehe zunehmend im Vordergrund. In Peking waren nach Auskunft von Quade insgesamt 1,9 Millionen Tickets verkauft und 600.000 Tickets an Gruppen ausgegeben worden.

Quelle: Bundestag

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